Das erste Schützenfest nach dem Krieg

Fest zum 400jährigen Bestehen des Bürger- Schützenvereins 1950
von Kl.-Dieter Geldmann

1937 hatte Josef Heitger den Vogel abgeschossen und Elisabeth Bonhoff zur Königin erwählt. Es dauerte 13 Jahre, bis wieder ein Schützenfest in Waltrop stattfand.

Das erste Fest nach dem Krieg war dann auch gleich etwas ganz besonderes. Es war das Fest zum 400jährigen Bestehen des Schützenvereins und, dies wurde unter großer Beteiligung der Bevölkerung vom 5. bis 7. August 1950 gefeiert. Am Ende schoss Dachdeckermeister Heinz Bömecke den Vogel herunter und erwählte Trude Baumeister zu seiner Königin. Das Vogelschießen hatte sich als zähes Ringen erwiesen uns sich über alle drei Tage hingezogen. Was am Schützenfestsamstag begonnen hatte und Sonntag fortgesetzt worden war, erfuhr am Montagmittag mit dem Königsschuss von Heinz Bömecke seine Vollendung. Das Festzelt auf dem Marktplatz war nach dem Einmarsch der Majestäten hoffnungslos überfüllt. Die Krönungsfeier wurde durch Landrat Hoppe vorgenommen. Er fand humorige Worte, lobte das schmucke Waltrop, de Liebreiz der Ehrendamen, den Meisterschuss des neuen Königs und das alte verwurzelte Brauchtum, kurzum das Waltroper Schützenfest. Er gab der Freude zum Ausdruck, dass der Regierungs-wechsel keine „blutigen Unruhen“ auslöse, sondern dem Schützenstaate nur Begeisterung brächte. Dann krönte der Landrat unter großen Beifall der Bevölkerung und der Schützen das neue Königspaar König Heinrich III. und seine Königin Trude I.. Nach dem Festumzug und Parade am Ehrenmal folgte am Abend die rauschende Ballnacht, mit Königswalzer, Musik und guter Laune. Das ein Geistlicher, dessen Name nicht bekannt ist, zeitweise die Kapelle führte, sprach schon damals für ihn.